Dr. Martin Schunk
Laut dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft investierten deutsche Unternehmen im Jahr 2015 einen Betrag von rund 62 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Um die Innovationsfähigkeit zu steigern, unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gezielt kleine und mittlere Unternehmen (KMU), indem es Forschung und Entwicklung sowie Innovationsberatung fördert und Kooperationen mit der Wissenschaft erleichtert. Letztere Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft wird über sog. Cluster sichergestellt. Innovationscluster bilden eine spezielle Art von Zusammenschlüssen regionaler Organisationen, die im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) eng miteinander kooperieren und das Ziel verfolgen, den Wissenstransfer, die Verwertung vorhandenen Wissens und die gemeinsame Erschließung zukunftsträchtiger Themenfelder zu verbessern.
Bildet das Modell der Innovations-Cluster ein Vorbild für den Nonprofit-Bereich? Der Innovations-Erfolg scheint jedenfalls gegeben zu sein. Dies zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die Förderprogramme des Bundes fortgesetzt und ausgebaut werden. Für den Nonprofit-Bereich wäre dies wohl nur in Kombination mit den Begrifflichkeiten soziale Innovation und Wirkung möglich. Gemeinnützige Organisationen verfolgen mit ihren gemeinwohldienlichen Satzungszwecken nicht in erster Linie eine Gewinnmaximierungs-Strategie, sondern sie intendieren eine größere Projektwirkung für die Allgemeinheit. Förderprojekte wie etwa die Skala-Initiative der Unternehmerin Susanne Klatten nehmen diesen Gedanken auf und statuieren ihn als Maxime für die Gewährung von Unterstützungsleistungen.
Angesichts der Wichtigkeit der Wirkungsorientierung müsste dieser Gedanke auch in einem Cluster Berücksichtigung finden. Hier steht die Frage im Vordergrund, ob nach dem Zusammenschluss in einem Social-Impact-Cluster die bisherigen Wirkungsziele der beteiligten gemeinnützigen Organisationen auch optimiert werden können. Das Ziel der Innovationsförderung sollte hierbei allerdings nicht strikt als eigenständiges zweites Anliegen behandelt werden. Vielmehr müssten sich die Intentionen in der Praxis ergänzen und gegenseitig beflügeln.